Marienkapelle Jungfrau der Armen in Tüddern


Zeitungsartikel vom 04.05.2024 der Aachener Zeitung
(https://www.aachener-zeitung.de/lokales/region-heinsberg/selfkant/gottesmutter-steht-wieder-im-trockenen/12398965.html):

Gottesmutter steht wieder im Trockenen

Die Kapelle am Wegesrand zur Westerheide in Tüddern strahlt wieder neuen Glanz. Vor allem das Dach war sanierungsbedürftig.


Neues Dach, strahlende Helfer: Mit viel Engagement konnte die Kapelle „Jungfrau der Armen“ in Tüddern saniert werden. Foto: Heinz Eschweiler

Viele Jahrzehnte lang pflegte die Familie Maaßen die Kapelle „Jungfrau der Armen“ in der Verlängerung der Jubiläumsstraße Richtung Westerheide und Hundeübungsplatz, ein Engagement als Nachbarn. Krankheits- und altersbedingt mussten sie die Pflege aber schließlich einstellen. Und da wurde deutlich, mit welchem Herzblut die Eheleute Maaßen hier im Einsatz waren.

Zum Glück gibt es nun Michael und Anita Knarren, die nicht lange überlegten und nun Hand anlegten. „Die Mutter Gottes wird ja nass. Das geht gar nicht“, sprach Michael Knarren bei seinen Schützenfreunden der St.-Sebastianus-Bruderschaft vor. Präsident Franz-Josef von Ameln war gleich Feuer und Flamme, im Handumdrehen übernahm die Bruderschaft die Patenschaft für die Kapelle. Vor allem das Dach musste erneuert werden. Die Schützen schritten zur Tat, und seit ein paar Tagen strahlt die Kapelle nun in neuem Glanz – und die Gottesmutter Maria steht wieder im Trockenen.

Die Kapelle „Jungfrau der Armen“ wurde als Dank an die Gottesmutter Maria während der Annexion durch die Niederlande gebaut. Damals herrschte in Folge der Zerstörungen des Krieges eine große Wohnungsnot, nur mit Hilfe der Kirche – der inzwischen verstorbene Pfarrer Fuhs der Gemeinde Tüddern führte die Baukasse, und die Kirche stellte Bauland zur Verfügung – konnte Abhilfe mit einem Bauprojekt der Katholischen Arbeitnehmerbewegung (KAB) geschaffen werden. Die KAB Selfkant hatte schon vor Beginn des Wohnungsbaues still gelobt, nach glücklicher Fertigstellung der Siedlungen eine Andachtsstätte zu Ehren der „Jungfrau der Armen“ zu errichten, was dann auch in die Tat umgesetzt wurde.

Durch die Arbeit der Mitglieder der KAB entstand ein einfaches, aber anziehendes Bauwerk aus gelben Backsteinen. Das Dach erinnert an sanft geschwungene, betende Hände. Am 22. Januar 1962 weihte Pfarrer Josef Schnitzler die Kapelle mit Namen „Jungfrau der Armen“ ein.

Die Gedenkstätte wurde nun von den Sebastianus-Schützen mit finanzieller Unterstützung einiger stiller Spender umfangreich saniert. Am Pfingstsonntag, 19. Mai, wird sie nach dem Hochamt eingesegnet.

 

Bilder der Sanierung

Ursprünglicher Zeitungsartikel zur Errichtung der Kapelle: